Wurde ein Wagen beispielsweise durch einen Autokredit finanziert, gehört das Fortbewegungsmittel zum persönlichen Eigentum. Folglich stellt sich auch die Wertfrage, denn jeder will wissen wie viel der eigene PKW wert ist. Wir zeichnen Ihnen hier eine Route mit einigen markanten Zwischenstopps und dem Ziel einer umsichtigen Autobewertung auf.
Natürlich kann eine objektiv gültige Autobewertung nur durch das Gutachten eines Fachmanns erfolgen, aber selbst ein wenig Wissen mitzubringen, kann niemals schaden und eine eigene Fahrzeugbewertung trägt wesentlich zur Verkaufsentscheidung bei. Vielleicht möchte man das KFZ doch noch ein wenig länger selbst fahren?
Welche Eckdaten sind für die Autobewertung wichtig?
Die bedeutenden Punkte für die Bewertung des eigenen Wagens scheinen bei genauerer Betrachtung sehr intuitiv:
- Automarke
- Modell
- Datum der Erstzulassung
- Kilometerstand
- zusätzliche Ausstattung
Einige dieser Informationen ergeben sich über die Zulassungsbescheinigung bzw. über den Fahrzeugschein, wie er in Deutschland genannt wird. Folglich kann rein über die Angaben in diesem Dokument ein grundsätzlicher Durchschnittswert berechnet werden. Doch gilt dieser wirklich als zuverlässig?
Dieser Wert bietet zumindest schon einen ersten Anhaltspunkt für den Wert, der durch eine nähere Besichtigung durch einen Fachmann korrigiert oder bestätigt werden kann. Natürlich mindern kleine Schäden den Wert und entsprechende zusätzliche Sonderausstattung kann den Wert des Wagens erhöhen.
Ein großes Problem bei diesen Eckdaten stellt jedoch die subjektive Auslegung der Fakten dar. Wie viel mindert eine gefahrene Strecke von 70.000 Kilometer den Wert des Autos? Ein Fachmann hat Erfahrungswerte zu diesem Thema, aber dessen Gutachten sind teilweise kostenpflichtig. In vielen Fällen möchte der Verkäufer schon vorab einen angenäherten Wert kennen, um überhaupt die Verkaufsentscheidung treffen zu können. Doch kann das Auto kostenlos und trotzdem einigermaßen objektiv bewertet werden?
Wie kann privat der Autowert bestimmt werden?
Das Internet bietet glücklicherweise auch für jeden Privatmann eine Vielzahl an Instrumenten, um einen objektiven Vergleichswert für den eigenen Wagen zu erhalten. Wir besprechen hier drei dieser Optionen, die sich in erster Linie nach dem Marktprinzip richten. Ein Wert eines Gutes entsteht letztlich durch Angebot und Nachfrage auf dem Markt oder anders ausgedrückt durch bereits erzielte Verkaufspreise – bei einem PKW ist dies nicht anders. Das Internet versorgt also jedermann mit einem Teil der Erfahrungswerte, für die ein Fachmann bare Münze verlangt. Es handelt sich um die folgenden 3 Bewertungsmöglichkeiten
- Auto-Listen
- Online-Rechner
- AutoUncle
Auto-Listen
Einen manuellen Anhaltspunkt für den Wert des eigenen Wagens, erhält man über kostenlose Auto-Listen im Netz. Dort werden zu den bekanntesten Marken und prominentesten Modellen entsprechende Werte angegeben. Der eigene Wagen wird zwar nicht genau diesen Beispielen entsprechen, aber der vorhandene Näherungswert ist trotzdem verlässlicher als ein subjektives Abschätzen der Eckdaten.
Online-Rechner
Wie bei Krediten gibt es auch für den Wert von Autos diverse Online-Rechner. Dort werden in der Regel alle oben erwähnten Eckdaten eingegeben und das manuelle Suchen in entsprechenden Auto-Listen wird von einer Software erledigt. Dieses Programm kann natürlich mehr Listeneinträge zu einem Fahrzeug abgleichen und einen genaueren Näherungswert bestimmen, als bei einer manuellen Prüfung. Trotzdem werden in erster Linie Verkaufswerte aus der Vergangenheit für diese Bewertung heran gezogen.
Die dahinterliegende Datenbank bzw. Liste besteht nämlich in der Regel aus solchen. Ob diese vergangenen Werte in ihrer Zukunft bzw. unserer Gegenwart noch gültig sind, bleibt jedoch ein Ungewissheitsfaktor. Aus diesem Grund wollen wir einen weiteren, besonderen Rechner für die Autobewertung kurz vorstellen.
AutoUncle
Dieses dänische Unternehmen bietet eine Meta-Suchmaschine für Gebrauchtwagen, die ebenfalls für die Autobewertung eingesetzt werden kann. Die Resultate reflektieren nämlich den aktuellen Gebrauchtwagenmarkt im Internet. So können die Eckdaten des eigenen Autos eingegeben werden und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird ein Objekt entdeckt, welches mit ähnlichen Eigenschaften derzeit auf dem Markt präsent ist. Theoretisch könnte natürlich dieses aktuelle Angebot über- oder unterbewertet sein, aber es handelt sich zumindest um einen Wert, der sich nach aktuellen Maßstäben richtet.
Welchen Wert hat mein Auto noch?
Bei der Autobewertung geht es also immer um eine Abwägung zwischen vergangenen oder aktuellen Daten. Es ist also nicht möglich den Neuwert einfach um den Kilometerstand und die Schäden zu reduzieren und dabei auf einen verlässlichen Wert zu kommen.
Allein die ständigen Entwicklungen auf dem Automarkt beweisen diesen Umstand. So wurden in den letzten Jahren viele Ausstattung in PKWs, wie Einparkhilfen oder Navigationssysteme, zu einer Selbstverständlichkeit und so verlieren ehemals teure Zusatzausstattungen rapide an Wert. Der Kraftstoffverbrauch wird durch steigende Benzinpreise zu einem ebenfalls immer größeren Einflussfaktor für den Autowert. Das sind nur zwei Beispiele, die neben den klassischen, oben erwähnten Eckdaten eine Feststellung des Fahrzeug-Wertes stark beeinflussen.
Es kann also für einen ersten Anhaltspunkt durchaus sinnvoll sein, die erwähnten Instrumente im Internet oder auf der Zulassungsbescheinigung zu verwenden, aber eine zuverlässige Wert-Festsetzung muss trotz all der modernen Möglichkeiten doch einem Fachmann überlassen werden. Ein professioneller Autohändler wird ein solches Gutachten verlangen und selbst wenn der Wagen auf dem Privatmarkt verkauft wird, möchte ein vernünftiger Käufer ein solches aussagekräftiges Dokument und nicht nur einen Ausdruck aus dem Netz sehen. Entscheiden Sie also über den Näherungswert ob Sie verkaufen wollen, aber sollte diese Entscheidung positiv ausfallen, dann scheuen Sie die Kosten einer professionellen Autobewertung besser nicht.
Ein Fachmann kann zusätzlich den Autowert innerhalb der ganzen EU ermitteln, denn die Preise in Deutschland unterscheiden sich allein durch die NoVA wesentlich.