Strom ist inzwischen lebensnotwendig. Kein Verbraucher kann auf Strom verzichten. Die Wirtschaft benötigt diesen Rohstoff, die Industrie, aber auch die Haushalte. Steigende finanzielle Aufwendungen für Energie haben dahingehend viele negative Auswirkungen. Auf der Suche nach den Gründen ist es hilfreich, wenn zwei Länder, wie Deutschland und Österreich, anhand vom Strompreis verglichen werden. In diesem Artikel werden Sie interessante Daten und Fakten erfahren, die verdeutlichen, warum die Alpenrepublik attraktivere Strompreise vorweisen kann als der Nachbar.
Wie groß sind die Unterschiede beim Strompreis?
Zuerst einmal muss gesagt werden, dass in der gesamten Europäischen Union bzw. überhaupt in Europa sehr große Unterschiede in den Ausgaben bestehen. Interessant sind auch die Zahlen, die dem Vergleich nun dienen werden. In der EU sind im ersten Halbjahr 2013, im Gegensatz zum ersten Halbjahr 2012, die Ausgaben für die Kilowattstunde, oder kurz kWh, um über 6 % angestiegen. Große Ausnahme dabei ist Belgien, hier sind die Kosten um über 6 % gesunken. Nehmen wir nun die Bundesrepublik als Beispiel. In diesem besagten Zeitraum ist der Strompreis um unglaubliche 12,5 % in einem Jahr angestiegen. Doch auch die Alpenrepublik kann mit einem Wert von 5,4 % eine deutliche Steigerung, wenn auch unter dem Schnitt der EU, vorweisen.
Diese Zahlen beziehen sich übrigens auf das Amt für Statistik der Europäischen Union. Nun zu den konkreten Zahlen. In Österreich liegen die Strompreise bei 20,8 Cent/kWh. In der Bundesrepublik sind es 29,2 Cent/kWh. Am billigsten ist der Strom in Bosnien-Herzegowina mit 8 Cent/kWh. Spitzenreiter ist Dänemark mit genau 30 Cent/kWh. Der große Nachbar ist im Ranking auf Platz 2, Österreich im Mittelfeld.
Wie hoch sind die zusätzlichen Ausgaben?
Bei dieser Gegenüberstellung beschäftigen wir uns nun mit den Steuern und Abgaben. Um den Überblick zu wahren, beginnen wir mit der Alpenrepublik. Hier müssen 6,7 Cent/kWh gezahlt werden. Das entspricht aktuell ca. 30 % des Strompreises. Zum Vergleich: In Großbritannien sind es 0,8 Cent/kWh bei einem Strompreis von 17,4 Cent/kWh. Der Nachbarstaat macht hier die Hände deutlich mehr auf. 14,3 Cent/kWh sind an staatlichen Belastungen zu löhnen. Das entspricht fast 50 Prozent des Preises. Aus dieser Sicht heraus wundert es nicht, dass die Ausgaben derart hoch sind. Doch sind das wirklich die einzigen Gründe? Würde man die Last aus der Alpenrepublik heranziehen, würde der Verbraucher ca. 8 Cent sparen, der Strom ist immer noch teurer.
Warum sind die Unterschiede bei der Energie so groß?
Die Alpenrepublik verfügt über sehr stabile Strompreise. Die Ausgaben selbst sind zumeist unter der Inflationsrate und liegen auch unterhalb des EU-Schnitts. Einzig die Belastungen seitens des Staates haben dazu geführt, dass sich der Preis seit dem Jahre 1996 verdoppelt hat. Wir können der Alpenrepublik also eine solide Lage auf dem Strommarkt nachweisen. Im Nachbarland zeigt sich der Sachverhalt ein wenig anders. Es beginnt zum Beispiel bei der Stromerzeugung. Atomkraftwerke werden bis 2022 abgeschaltet. Alternativen müssen gefunden werden, was den durchschnittlichen Haushalt belastet. Der Wettbewerb in anderen Ländern funktioniert wesentlich besser. Die meisten deutschen Kunden sind bei einem der vier großen Anbieter (RWE, EnBW, E.on oder Vattenfall). Auch erneuerbare Energien sind nicht umsonst. Die Energiewende in einem kleineren Land, wie etwa Österreich, voranzutreiben, geht schneller. Außerdem hat der Verbraucher es selbst in der Hand. Viele beziehen den überteuerten Strom des Grundversorgers. Aus purer Faulheit wird der Anbieter nicht gewechselt. Somit werden noch in vielen Jahren für die Energie hohe Preise fällig.
Das sind die Unterschiede:
- hohe staatliche Belastungen in der Bundesrepublik
- stabile Preise in Österreich
- die Bundesrepublik kämpft mit Energiewende und mangelndem Wettbewerb