Vor 20 Jahren konnten Bankkunden noch höchstens die Konditionen für ihr Gehaltskonto gründlich vergleichen und eine günstige Bank auswählen, wenn sie nicht ohnehin schon durch Eltern und Jugendaktionen gebunden waren. Der andauernde Konkurrenzkampf zwischen den Banken und gänzlich neue Geschäftsmodelle haben den Markt für Girokonten komplett umgekrempelt. Deshalb sollten Stofftiere und andere kleine Geschenke am Weltspartag schon lange kein Grund mehr sein, die unterschiedlichen Konten einem genauen Vergleich zu unterziehen. Dabei finden sich nämlich nicht nur günstige Konditionen, sondern sogar einige Gratis Konten.
Das Gratis Konto auch in Österreich
In Deutschland gehört das kostenlose Konto schon seit einiger Zeit zum Usus. Eine ganze Reihe von Anbietern lockt damit die Kunden in der größten Volkswirtschaft Europas. In der Alpenrepublik setzt sich dieses Konzept auch schrittweise durch. Praktisch in monatlichem Rhythmus prescht ein neues kostenloses Angebot auf den Markt und möchte die Kunden für sich gewinnen. Teilweise handelt es sich um „semi-gratis“ Konten und in anderen Fällen um tatsächlich vollständig kostenlose Sichtkonten.
Bedingte Gratis Girokonten
Diese Gehaltskonten unterliegen gewissen Bedingungen, damit sie kostenlos angeboten werden. Deshalb trifft hier auch die Bezeichnung „semi“ zu. In manchen Fällen darf ein bestimmter Kontostand nicht unterschritten werden, während in anderen Situationen vielleicht ein Ausbildungsstatus, beispielsweise Student, zum Erlass aller Gebühren führt. Mögliche Kriterien für die Kostenfreiheit könnten sein:
- Mindestsaldo
- Mindesteingänge
- Nutzung als Gehaltskonto
- Nur automatisierte Buchungen sind kostenlos
- Studentenkonto
- kein Konto für Einzelunternehmer
Vollständige Gratis Konten
Selbstverständlich gibt es auch Banken, die auf diese Kriterien vollständig verzichten und einfach ein kostenloses Girokonto ohne jegliches „Wenn und Aber“ im Angebot haben. Zwei Anbieter stechen derzeit, im April 2016, besonders aus der Masse hervor und punkten besonders durchschlagend im Hinblick auf die gebührenfreie Kontoführung.
[su_note note_color=“#e05e50″ radius=“5″]Achtung: Wir betonen aus gutem Grund den aktuellen Stand, da es trotz großer Vorsätze niemals gewiss bleiben muss, dass diese Banken den vollen Service anbieten, ohne jegliche Kosten zu verrechnen. Obwohl wir sehr stark an die Zukunft der Gratis Konten glauben, handelt es sich bei beiden Beispielen um „Start-ups“, die ihre Geschäftspraktiken noch ändern könnten. Deshalb eher früher als später zuschlagen![/su_note]
Hellobank! – Die „Bank für jetzt“
Dieses Finanzinstitut ist kein Start-up im eigentlichen Sinne, da die Bank schon seit Jahren unter der Bezeichnung direktanlage.at bekannt ist. Trotzdem zeigt sich der Anbieter unter dem Namen Hellobank! als frisches Institut mit neuem Konzept und neuem Anstrich. Zusätzlich die Latte für das beste Girokonto Österreichs auf ein neues Niveau zu heben, gehört zum neuen ambitionierten Geschäftskonzept einfach dazu.
Dieses Vorhaben ist auch mit Erfolg gekrönt. Viele seriöse Girokonto Vergleiche erheben das Angebot der Hellobank! zum Testsieger. Bei diesem perfekt geschnürtem Paket verwundert dies auch kaum:
- Gratis Kontoführung mit Bankomatkarte
- Gratis Online & Smartphone Banking
- Kein Mindesteingang & kein Mindestsaldo notwendig
- Das Gratis Konto für alle!
Number26 – Der Financial Hub
Noch einen Schritt weiter möchte dieses FinTech Start-up von zwei Wiener in Berlin gehen. Das Girokonto soll nicht mehr dem klassischen Selbstzweck dienen, sondern viel mehr der Ausgangspunkt und die Anlaufstelle für eine ganze Reihe weiterer Finanzdienstleistungen sein. Genau deshalb soll das Sichtkonto vollständig kostenlos zur Verfügung stehen. So klingt die Mission von Number26.
Viele Kunden haben genau darin die Zukunft des Bankings erkannt und die Zahl der Verträge stieg und steigt immer noch rapide an. Trotzdem müssen die österreichischen Visionäre schon jetzt hier und da kleine Abstriche machen. Ein vorerst kostenloser Dienst wird nun doch an Konditionen geknüpft (beispielswe8ise die Bargeldeinzahlungen an Kassen). Es bleibt also spannend dieses neue Konzept im Auge zu behalten, aber noch gilt in jedem Fall:
- Gratis Kontoführung mit MasterCard Kreditkarte
- Gratis Bankomatkarte ab einer Einzahlung von 100 Euro
- Kein Mindesteingang & kein Mindestsaldo notwendig
- Sehr schnelle Online Eröffnung
[su_note note_color=“#e05e50″ radius=“5″]Achtung: Als wichtiger Nachteil gilt, dass Number26 ein reines Guthaben Konto ist. Es besteht jedoch die Möglichkeit über eingebundene Apps Kredite aufzunehmen![/su_note]
Wichtige Fragen zum kostenlosen Konto
- Was bedeutet „durchschnittlicher monatlicher Mindestsaldo“?
Dieser Begriff könnte in so manchen Vertragsbedingungen auftauchen für ein kostenfreies Konto. In diesen Fällen darf der durchschnittliche Kontostand einen gewissen Betrag nicht unterschreiten. Das Guthaben kann zwar temporär geringer als ein bestimmter Wert sein, aber zum Ausgleich muss zu einem anderen Zeitpunkt eine höhere Summe auf dem Konto liegen. - Welche sonstigen Konditionen werden geboten?
Nur das Argument „kostenlose Kontoführung“ reicht meist nicht für eine Entscheidung aus. Der Kunde sollte sich auch fragen, welche Zinsen für Guthaben geboten oder für Dispo verlangt werden. Bei der Wahl zwischen Gratis Konten kann dieses Kriterium helfen noch mehr zu sparen. - Welche Nachteile besitzt eine deutsche Bankomatkarte in Österreich?
Es kann mit der Bankomatkarte eines deutschen Kontos auch in Österreich Bargeld behoben werden – nur nicht überall! Wenn beim falschen Automat Bargeldumsätze getätigt werden, führt dies unter Umständen zu hohen Gebühren. Wenn ein deutsches Konto, wie Number26, gewählt wird, muss sich der Kunde genau informieren, wo er kostenlos beheben kann.
Quellen:
https://www.konsument.at/geld-recht/gratiskonten
https://www.finfo.at/konto/gratis-konto/
https://www.hellobank.at/c/girokonto/gehaltskonto.aspx