Die moderne durch Internet geprägte Gesellschaft hat sehr viele interessante Modelle hervorgebracht, die dem Einzelnen dabei helfen, Geld zu sparen. Eines davon ist „Leihen statt kaufen“. Das Prinzip davon ist relativ einfach dargelegt. Viele Gebrauchsgegenstände aus unserem täglichen Umfeld werden nur allzu selten genutzt. Dabei ist die Anschaffung nur wenig rentabel. Was ist also die Alternative?
Das Prinzip des Ausleihens gibt es schon länger. Seit einigen Jahren erobern nun auch diese Portale das Internet. Mit großem Erfolg. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit Carsharing. Was ist das überhaupt? Wo liegen die Vorteile? Welche Anbieter gibt es in Österreich?
Was ist Carsharing?
Was in San Francisco oder London funktioniert, kann doch auch in Wien und dem Rest von Österreich zum Erfolgsmodell werden. Dabei handelt es sich um ein simples Konstrukt. Die Anschaffungskosten für ein privates Fahrzeug sind nicht zu unterschätzen. Für viele Verbraucher in der Stadt ist dieser Kostenpunkt auch vollkommen überflüssig. Schließlich ist das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel sehr gut ausgebaut. Ein Auto verursacht zusätzliche Gebühren, wie Reparaturen oder einen Parkplatz, der in einer Stadt teuer zu bezahlen ist.
Ein Auto zu leihen anstatt es zu kaufen ist kein neues Konzept. Schon früher haben wir uns von unseren Eltern, dem älteren Bruder oder den Großeltern das Fahrzeug ausgeliehen. Heutzutage wird einen Schritt weitergegangen. Nicht mehr die Familie übernimmt das Carsharing. Es sind Firmen und Vereine, die diese Dienstleistungen ermöglichen. Sie wollen spontan einen Ausflug mit Ihrem Partner machen, wollen sich den Zug aber sparen? Hierbei handelt es sich um eine interessante Alternative zum Nahverkehr.
Für wen lohnt sich das Modell?
Carsharing ist ein Großstadtphänomen, wie etwa in Wien. Wir haben nun schon einige Punkte aufgezählt, die einen Hinweis darauf geben, für wen das Modell attraktiv ist. Hauptzielgruppe sind junge Singles und junge Familien. Für diese Schicht der Bevölkerung ist die Anschaffung von einem Fahrzeug oftmals nicht sehr rentabel. Trotzdem verfügt diese Altersgruppe in der Regel über einen Führerschein. Doch wer hat während der Ausbildung oder kurz nach der Ausbildung das Geld übrig, um sich ein neues Fahrzeug kaufen zu können?
Die Anzahl ist eher gering. Anstatt sich zu verschulden, wäre es wesentlich sinnvoller, auf Carsharing zurückzugreifen, und das Auto nur dann zu leihen, wenn es auch wirklich benötigt wird. Die Stiftung Warentest aus Deutschland hat in dieser Richtung schon Forschung betrieben, die zu interessanten Ergebnissen geführt hat. Wer weniger als 7.500 Kilometer im Jahr zurücklegt, für den rentieren sich Fahrzeuge auf keinen Fall. Das Ausleihen ist für diesen Anlass wesentlich sinnvoller. Vor allem die Gebühren sprechen eine klare Sprache. Versicherung, Steuer, Inspektionen, Wartung, Pflege, Reinigung und Reparaturen können anfallen. Pro Monat müssen Sie also mit mehreren hundert Euro rechnen.
Die Zielgruppe:
- junge Familien und Singles
- Verbraucher, die nur einige tausend Kilometer pro Jahr zurücklegen
- all diejenigen, die nicht die hohen monatlichen Gebühren eines Fahrzeuges tragen wollen
Wie groß ist die Auswahl der Fahrzeuge?
Viele Verbraucher sind skeptisch, was die Auswahl der Fahrzeuge betrifft. In einem jeden Fall wird Mobilität geboten, was aber selbstverständlich ist. Jedoch besteht nicht einzig die Möglichkeit, einen Kleinwagen in Anspruch zu nehmen. Auf der Suche nach einem passenden Auto werden Sie die ganze Vielfalt der Autoindustrie für sich entdecken können. Ob nun Kleinwagen, Kombis, Transporter oder Lieferwagen, die Auswahl ist enorm groß. Das hängt allerdings auch vom jeweiligen Anbieter ab, darauf wollen wir jedoch später noch ein wenig genauer eingehen.
Die Vorteile des Konzepts Leihen statt Kaufen
Wir haben Ihnen nun schon viele Vorzüge aufgezeigt, warum dieses Modell sinnvoll ist. Nun kommt ein weiterer Aspekt hinzu. Umweltverbände sind gegenüber dem Modell ein wenig skeptisch. Sie sind der Meinung, dass der Autoverkehr damit weiter zunehmen würde, sodass die Verbraucher zunehmend auf öffentliche Verkehrsmittel verzichten würden.
Studien zufolge ist jedoch das Gegenteil der Fall, zumindest in der Theorie. Denn dadurch, dass mehr Carsharing betrieben wird, kaufen Verbraucher weniger Autos. Carsharing wird schließlich nicht für jeden Anlass hergenommen, sodass die öffentlichen Verkehrsmittel das Backup darstellen, etwa auf dem Weg zur Arbeit oder für alltägliche Besorgungen. Auch die Innovation der Autohersteller dürfte dadurch angeregt werden.
Autos ausleihen – aber eben nicht mieten
Das Fahrzeug erhalten Sie an einer entsprechenden Station. Die Buchung erfolgt entweder über das Telefon, das Internet, aber auch die Buchung über das Smartphone ist eine Möglichkeit. Eine langfristige Buchung ist jedoch nicht möglich. Die Prozedur ist aber sehr einfach. Sie checken die Verfügbarkeit und bekommen Bescheid, wo sich das nächste Fahrzeug befindet.
Mit Hilfe der Chipkarte, die Sie erhalten, wenn Sie sich bei einem Unternehmen registrieren, können Sie das Fahrzeug öffnen und starten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Schlüssel für das Auto an der Station erhältlich sind, etwa in einem Tresor. Die Abrechnung erfolgt bei den meisten Unternehmen auf die Minute genau.
Nun muss noch geklärt werden, was der ganze Spaß kostet. Hier unterscheiden sich die Anbieter sehr stark. Wir stellen Ihnen zum Abschluss den weltweit größten Anbietern, nämlich Zipcar, kurz vor, die unter anderem nicht nur in Europa, sondern auch in Amerika oder Kanada ihre Dienste anbieten. Bei dem einen Anbieter fällt eine Aufnahmegebühr an, andere wiederum verlangen eine Kaution. Sie können eine Flatrate buchen oder aber es wird genauestens abgerechnet. Außerdem ist es möglich, ein gewisses monatliches Kontingent zu buchen. Die Preise können sich auch von den Tagen und Uhrzeiten her unterscheiden. Tagsüber und am Wochenende sowie an Feiertagen wird es in der Regel etwas teurer.
Leihen statt Kaufen – so schnell sind Sie dabei
- anmelden
- minutengenaue Abrechnung
- mit Chipkarte oder Schlüssel
- flexible Kostenmodelle
Mehr zu Thema:
https://www.wien.gv.at/verkehr/kfz/carsharing/
https://www.wien.gv.at/verkehr/kfz/carsharing/vorteile-wien.html
https://www.co2online.de/klima-schuetzen/mobilitaet/carsharing-infos-vorteile-nachteile/
Kosten für das Tanken und für Pannen
Viele Verbraucher hegen die Angst, dass zusätzliche Gebühren für das Tanken, Pannen, Reparaturen oder Versicherungen anfallen. Zumeist hat all das den Verbraucher überhaupt nicht zu interessieren. Selbst die Kosten für das Tanken sind inkludiert. Sollte der Tank leer sein, gibt es zumeist eine Tankkarte, mit der bargeldlos gezahlt werden kann. Bei Versicherungen sollten Sie jedoch genauer nachfragen. In der Regel sind diese Autos vollkaskoversichert. Einige Unternehmen wollen jedoch eine zusätzliche Gebühr für den allumfassenden Schutz. Achten Sie jedoch darauf, dass die Buchungszentrale rund um die Uhr zu erreichen ist, falls es einen Zwischenfall gibt oder Unklarheiten auftauchen.
Die Vorteile noch einmal im Überblick:
- Flexibilität
- Unabhängigkeit
- modernes System mit moderner Navigation
- hohes Einsparpotential
- sehr einfaches Prinzip (beispielsweise über die Website des Unternehmens buchen)
Welche Anbieter gibt es in Österreich?
Car2go, Flinkster, die ÖBB und Zipcar Austria dürften die bekanntesten Vertreter für dieses Modell sein. Nicht nur die Wiener profitieren davon, die Infrastruktur wird in der ganzen Alpenrepublik ausgeweitet.
Zum Abschluss unseres Artikels wollen wir Ihnen noch zwei Modelle von Zipcar vorstellen, sodass Sie einen Überblick bekommen, was Sie zu erwarten haben.
Classic
Hierbei handelt es sich um ein Produkt, welches das Unternehmen als einsteigerfreundlich bezeichnet. So fallen keine monatlichen Beiträge an. Allerdings ist eine Jahresgebühr in Höhe von 60 € zu bezahlen. Eine Anmeldegebühr gibt es nicht. Dabei können Sie so viel fahren, wie Sie wollen. Pro Stunde sind 8 € zu zahlen, für einen ganzen Tag sind 90 € fällig.
Plus
Dieses Modell ist vor allem dann zu empfehlen, wenn Sie eine konkrete Vorstellung davon haben, wie oft Sie ein Fahrzeug benötigen. Das Paket ist für 49 € im Monat zu haben. Sowohl Anmeldegebühr als auch Jahresbeitrag fallen weg. Inkludiert sind dabei sieben Stunden Fahrspaß. Sollte es mehr sein, erhalten Sie 10 % Rabatt. Das heißt, dass die Stunde mit 7,20 € und der Tag mit 81 € zu bezahlen ist. Bei beiden Modellen sind Services wie Treibstoff, Versicherungen und Kilometer in den Nutzungsbedingen bereits integriert.